Kinder kennen keine Fehler
In unserer Kindheit ist uns der Begriff Fehler noch völlig fremd. Wir entdecken und erobern die Welt, lernen neues. Wir fallen und stehen wieder auf, solange bis wir flüssig laufen können. Wir scheitern unendlich viele Male, aber weil uns das Wort bis dahin unbekannt ist, geben wir nichts drauf und machen weiter. Bis wir in die Schule kommen und erfahren, dass ein „richtig“ und ein „falsch“ gibt. Dass die Vermeidung von Fehlern oberste Priorität haben muss. Und wie in Unternehmen, in denen ein zu striktes Null-Fehler-Prinzip Kreativität im Keim ersticken kann, bewegen wir uns fortan in den gesellschaftlich akzeptierten Bahnen. Wir liefern, was erwartet wird. Nicht mehr! Wir beschweren uns entlang des Weges, dass Lernen unbequem ist. Wir haben Angst, Fehler zu machen und bleiben deshalb lieber in der grauen Masse, um nur ja nicht aufzufallen.
Bin ich ein Fehler im System?
Zeit meines Lebens habe ich mich als Fehler im System definiert. Ich bin Arbeiterkind und hatte daher weder geschliffene Umgangsformen noch Geld für feinen Zwirn. Und für die Arbeiterschicht schien der Weg zu großem Erfolg ohnehin verbaut. Nur 1% der Arbeiterkinder schaffen es bis zum Doktorat. Ich bin introvertiert und habe das jahrelang als Schwäche gesehen, denn die Welt schien voller Extrovertierter. Und scheinbar konnten es Introvertierte niemals zu etwas bringen, geschweige denn auf Bühnen zu stehen oder Menschen zu inspirieren. Ich bin das, was man hochsensibel nennt und bewege mich in einer rationalen Welt, die die Existenz von Emotionen schier negiert, die nur Zahlen Daten und Fakten als relevant erachtet.
Wir alle sind einzigartig und gut
Und wegen all dieser Faktoren, die ich heute als einen liebenswerten Teil meiner Persönlichkeit erachte und auf die ich heute sehr stolz bin, sah ich mich jahrelang als einen einzigen Fehler. Fehler im System, Fehler in der Gesellschaft. Und leider erkenne ich an den Jungs in meiner Patchwork-Familie, dass sich die Schule bis heute nicht gebessert hat. Dass wir immer noch an den Schwächen rumdoktoren, anstatt die Kinder und Jugendlichen in ihren Stärken zu bestärken und ihnen zu erklären, dass sie genau deshalb erfolgreich sein werden. Dass sie einzigartig sind und wir darauf vertrauen, dass sie sich genau richtig entwickeln.
Erfolgreiche Menschen sind mehrfach gescheitert
Diese Erfahrungen und falschen Glaubenssätze sitzen leider so tief in uns, dass wir als Erwachsene davon überzeugt sind: Fehler sind schlecht und unbedingt zu vermeiden. Scheitern ist absolut und nicht mehr zu korrigieren. Ich frage: ist das so? Die Welt ist immer so, wie wir sie sehen wollen. Denn wenn wir genauer hinsehen, dann sind erfolgreiche Menschen bereits mehrfach gescheitert. Selbst in der Geschichte von Amazon finden sich Fails, erinnert sich noch jemand an das Amazon Fire Phone? Henry Ford scheiterte mehrfach in der Entwicklung seiner Prototypen und Geldgeber wandten sich von ihm ab. Albert Einsteins Lehrer gaben ihn auf, weil es unmöglich sei, ihn zu unterrichten. Er sei geistig zurückgeblieben. Walt Disney scheiterte anfangs kläglich daran, von seinen Zeichnungen zu leben., seine Karriere war voller Höhen und Tiefen. Luftpolsterfolie war einst als Tapete konzipiert, Post-Its entstanden durch fehlerhaften Klebstoff.
6 Tipps zum Umgang mit Fehlern
1. Scheitern gehört zum Wachstum
Was nicht bedeutet, dass ich gerne scheitere. Was umso mehr bedeutet, dass ich mich gut vorbereite, sauber analysiere und Szenarien beleuchte. Aber wenn es dennoch passiert, dann liegt mein Hauptaugenmerk auf den „Lessons Learned“. Was kann ich mitnehmen, um das nächste Produkt oder Projekt besser zu machen?
2. Fehler machen nicht meine Persönlichkeit aus
Ja, ich habe nicht nur Stärken, sondern jede Menge Schwächen. Die Frage ist, worauf ich den Fokus lege, bei mir und bei anderen. Ich muss mich nicht selbst in Frage stellen, nur weil ich einen Fehler mache. Das bestimmt nicht meinen Wert.
3. Fehler bestimmen nicht meine Zukunft
Der beste Weg, sich nicht am Scheitern aufzureiben und ständig darauf herumzukauen, ist, sich auf die Zukunft zu fokussieren. Und weil wir entlang des Weges lernen und wachsen, kann diese Zukunft doch nur gut werden.
4. Vergangene Fehler bedeuten heute nichts
Wer frage heute noch nach schlechten Noten in der Schule? Welcher Hahn kräht danach, dass mal ein Projekt nicht optimal gelaufen ist? Nur das, was ich heute für Unternehmen und Gesellschaft leiste, definiert meinen Beitrag. Im seltensten Fall sind Fehler so bedeutsam, dass sie unser gesamtes Leben zeichnen.
5. Wenn ich einen Fehler mache, habe ich einen Weg gefunden, wie es nicht funktioniert
Ihr alle kennt die Geschichte, dass Thomas Edison etliche Versuche unternahm, ehe er letztendlich erfolgreich war. Und doch verlangen wir uns selbst ab, dass es immer beim ersten Versuch funktioniert. Wenn ein Weg nicht der richtige ist, dann gehe ich einen anderen.
6. Und letztendlich hilft es mir, über mich und meine Fehler mal herzhaft zu lachen
Das gelingt offen gestanden meist erst mit etwas Abstand, aber es ist herrlich befreiend. Sich selbst nicht als den Nabel der Welt zu betrachten und nicht unglaublich ernst zu nehmen, hilft ungemein. Dann ist es mir auch möglich, die Welt wieder mit den Augen eines Kindes zu betrachten und diese nicht zur entdecken, sondern auch zu erobern.
Sei euch du Teil unserer starken Community
Wenn auch ihr euch ein Umfeld wünscht, in dem ihr Neues ausprobieren könnt und Fehler kein Grund zur Panik sind, dann seid ihr hier genau richtig. Denn in 2022 startet die „New Leadership“ Community, in der wir gemeinsam wachsen werden, indem wir konkrete Projekte starten und in die Umsetzung bringen. Dabei werden wir lernen, dass wir alle einzigartige Stärken einbringen, die dem gesamtem Team zum Erfolg verhelfen. Möchtest auch du Teil dieser starken Community werden, in der Schwächen kein Makel sind? Dann trag dich am besten noch heute ein in meinen Newsletter und erfahre so früh als möglich vom Start. Ich freue mich darauf, mit dir Projekte zum Leben zu erwecken.
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Über die Autorin
Sabrina von Nessen ist ein leidenschaftlicher Leader mit 20 Jahren Erfahrung in der Finanz- und IT-Branche. Ihre Begeisterung für Technologie hat sie in mehr als 15 Jahren als Führungskraft in gleicher Weise entdeckt und kultiviert wie die tiefgründige Leidenschaft für Emotional Leadership. Denn High Performance und damit Erfolg beginnen im Kopf des Einzelnen, dessen Emotionen und Glaubenssätzen. Ihr größtes Learning als Head of Product Management, IT oder Marketing bis zum C-Level: It all starts with „why“. Wenn Menschen erlernte Grenzen sprengen, entsteht Großartiges. Diese Überzeugung und eine große Neugier verhelfen ihr zum Erfolg beim Aufbau von Unternehmen, Teams, Strukturen und Prozessen.
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